20.01.08 - Klaus Volkert
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Benötigt eine Gemeinde mit gerade mal insgesamt 2.038 Einwohnern ein neues Kinderhaus bei laufend fallenden Kinderzahlen?

Die Gemeindeverwaltung hat schon des öfteren im Amtsblatt unsere Gemeinde dafür geworben, dass die Besitzer von alten bzw. älteren Häusern, mit Hilfe von öffentlichen Zuschussgeldern, diese renovieren und erhalten sollen, damit gerade der alte Ortskern nicht völlig ausblutet. Diese Aufmunterung halte ich für völlig richtig und notwendig. Einige jüngere Leute haben diesen Rat zur Bestands- und Werteerhaltung bereits befolgt und hervorragende Arbeit geleistet. Meine Hochachtung, denn da gehört viel Arbeit, Mut und Geld dazu.

Nun hat die selbe Gemeindeverwaltung den gerade mal 30 Jahre jungen Kindergarten, in der schönsten Idylle welche man sich vorstellen kann, als Bauruine erklärt. Diese Entscheidung ist genau das Gegenteil von dem was man den Bürgern im Ortskern zu mutet, abverlangt bzw. von diesen erwartet. Selbstverständlich ist es notwendig den bestehenden KiGa, nach 30 Jahren, Innen wie Außen zu renovieren.

Vor 30 Jahren war es Land auf und Land ab in Städten und Kommunen sehr beliebt Flachdachbauten zu erstellen. In Hüffenhardt waren es davon gleich zwei. Die Sporthalle bzw. jetzt Mehrzweckhalle und der Kindergarten. Die Mehrzweckhalle wurde vor einiger Zeit völlig neu gestaltet, renoviert und erweitert. Diese enorme Leistung konnte nur durch Einsatz von vielen ehrenamtlichen Helfern erreicht und realisiert werden. Das selbe Resümee gilt für das Feuerwehrhaus und das Bürgerhaus in Kälbertshausen.

Mitte des Jahres 2007 wurden einige Bürger stellvertretend für Alle in Bruchsal vom Ministerpräsidenten für diese außerordentlichen Leistungen geehrt. Dort in Bruchsal wurden nicht nur Händedruck ausgetauscht und Urkunden überreicht, sondern auch Empfehlungen mit auf den Weg gegeben, man möge mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten weiter machen wie bisher!!

Wir haben in Hüffenhardt das Glück, zwei hervorragende Fachkräfte als Zimmermannsmeister in den vorderen Reihen zu haben. GemRat Heiko Hagner und Bauhofleiter Thorsten Hahn haben ihr fachliches Können schon längst bewiesen.

Warum machen wir nicht, mit dem hohen Fachwissen und der Fachkompetenz der beiden Vorgenannten - was sie uns sicherlich auch wieder zur Verfügung stellen werden - einfach mit den ehrenamtlichen Leistungen weiter? Nur so können wir mit wenig Geld einen idyllischen Kindergarten; inmitten einer Grünen Lunge, erhalten.

Zu der finanziellen Seite möchte ich nur kurz bemerken, dass ich den Zahlen weder von Pro, noch von Contra glauben schenke. Der eine ist mir zu niedrig, der andere zu hoch.

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eine Information über die € 90.000,00 aus Bad Rappenau, die durch die Gazetten schweben.

Vor 20 Jahren hat die Gemeinde Hüffenhardt den KiGa auf der Westseite um zwei große Räume erweitert. Zu dieser Erweiterung hat die Stadt Bad Rappenau DM 180.000,00 - sprich € 90.000,00 bezahlt.
Dass die Stadt Bad Rappenau zu dem geplanten Kinderhaus bereits € 90.000,00 bezahlt hätte, wurde von uns nie behauptet. So großzügig und spendabel sind die in Bad Rappenau nicht, die brauchen ihr Geld für die Landesgartenschau!
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Seit einiger Zeit werden wir Bundesbürger von der Politik, über Funk, Fernsehen und Zeitungen dahingehend sensibilisiert, dass wir Bürger mehr Eigenverantwortung übernehmen sollen. Dies bekommt Jung und Alt beim Gesundheitswesen sowie bei der Rentenvorsorge, und wir Älteren bei der Pflegeversicherung, ganz schön zu spüren.

Ausgerechnet bei der Kinderbetreuung macht man einen Salto rückwärts und empfiehlt eine Kinderbetreuung wie in der DDR vor 50 Jahren. Diese Kapriolen verstehe wer will!

Natürlich weiß auch ich, dass es heutzutage alleinstehende, bzw. alleinerziehende Mütter gibt, welche ganz dringend eine Ganztagsbetreuung ihrer Kinder benötigen. Letztendlich müssen sie ja ihren Unterhalt verdienen, und Kinder die in einer Ganztagsbetreuung sind, sind mir noch allemal lieber als Schlüsselkinder.

Kinderbetreuung von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr kann auch in dem bestehenden KiGa problemlos optimal durchgeführt werden (wird seit 2 Jahren ja auch praktiziert), wenn er den renoviert ist.

Um mir in dieser, doch sehr komplexen, Angelegenheit eine bessere Meinung bilden zu können, habe ich in letzter Zeit, mit Jung und Alt, in beiden Ortsteilen, sehr viele informative Gespräche geführt. Dies war mir, auch in meiner Zeit als Gemeinderat, immer sehr wichtig.

Die Gemeinderäte welche für den Bau der Anlage des KiGa verantwortlich waren haben mir versichert "es war das beste und modernste was es damals auf dem Markt gab". Natürlich hat man damals nicht an 3fach-Isolierverglasung und Top-Schalldämmung etc. gedacht. Das Heizöl kostete gerade mal zwischen 10 und 20 Pfennige.

So möchte ich die Eingangsfrage, "braucht unser Dorf ein neues Kinderhaus", folgendermaßen beantworten:

Meine Erkenntnis aus den vielen Gesprächen ergab, dass es in dem neuen Kinderhaus kein Angebot gibt, was in dem schon vorhandenen KiGa, wenn er ordentlich renoviert ist, auch angeboten und durchgeführt werden kann. Trotz leichter Hanglage im Außenbereich. Übrigens, wo liegt da das Problem? Wenn die Kinder im Freien spielen, kann der Platz trotz der Erdhügel gut eingesehen werden, vorrausgesetzt, das KiGa-Personal befindet sich am korrekten Aufsichtsplatz.

Mit freundlichem Gruß

Klaus Volkert

P.S.: Wenn Bürgermeister, Gemeinderat, die Eltern der Kinder und vor allem, bei einem Bürgerentscheid, die Mehrheit mit einem neuen Kinderhaus einverstanden ist, dann bin ich es, als fairer Verlierer und guter Demokrat, auch!!!